Dank für vieles – auch für eine Festschrift zum 65. Geburtstag
Gerade auch an diesem Publikationsort will ich allen ganz herzlich danken, die mir in der letzten Woche zu meinem 65. Geburtstag so viele gute Wünsche übermittelt haben. Es war ebenfalls sehr schön, anlässlich einer Veranstaltung über „Potentiale und Grenzen von (politik-) wissenschaftlicher Politikberatung“ am letzten Montagabend im Großen Saal der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung mit so vielen Weggefährten, Kollegen und mir verbundenen Persönlichkeiten zusammenzutreffen.
Zutiefst gefreut hat mich ferner das Geschenk eines befreundeten Künstlers, eine Art „Oscar“ mit dem Werknamen „Der Goldene Uhu“. Wiedergegeben ist dieses Geschenk auch als Farbdruck auf S. 10 einer weiteren Festgabe, die mich völlig überraschte und besonders glücklich machte. Auf sie erstreckt sich nämlich so mancher heimliche, tunlichst verhohlene Wunsch letztlich jeden Hochschullehrers. Es handelt sich um einen 450 Seiten umfassenden Sammelband mit insgesamt 30 Beiträgen, den – unter dem Titel „Politikwissenschaft als Beruf. Perspektiven aus Wissenschaft und Gesellschaft“ – meine (ehemaligen) Mitarbeiter Dr. Christoph Meißelbach, Prof. Dr. Jakob Lempp und Dr. Stephan Dreischer im Springer VS-Verlag herausgegeben und rundum mit dem Charakter einer Festschrift ausgestattet haben. Das Geleitwort steuerte der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer bei.
Inhaltlich behandelt werden die Bereiche „Politikwissenschaft und die Analyse politischer Institutionen“, „Politikwissenschaft und die Rolle von politischer Kommunikation“, „Politikwissenschaft als historisch informierte Soziologie des Politischen“, „Politikwissenschaft und ihre theoretische und methodische Fundierung“, „Politikwissenschaft und politische Bildung“ sowie „Politikwissenschaft aus der Perspektive von Praktikern“, zu welch letztem Kapitel auch Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD), Dresdens ehemaliger Oberbürgermeister Wolfgang Berghofer (ehedem SED/PDS) sowie Sachsens einst führende Grünen-Politikerin Antje Hermenau Beiträge verfasst haben. Jene sechs thematischen Bereiche widerspiegeln aufs Beste, worauf – neben der akademischen Lehre, deren Kernvorlesungen demnächst über Youtube nutzbar sein werden – ich drei Jahrzehnte lang meine Berufsarbeit ausgerichtet habe.
Gerade auch im einleitenden Beitrag der Herausgeber – überschrieben mit „Politikwissenschaft als Beruf(ung)“ – sehe ich mein Selbstverständnis und meine Rolle als Politikwissenschaftler trefflich wiedergegeben. Und in vielen Beiträge des Bandes erkenne ich, wie gut so manche Saat aufgegangen ist, die ich in meinen Berufsjahren ausgebracht habe. Deshalb gesellt sich in der Rückschau auf die Fest- und Feierlichkeiten anlässlich meines Geburtstags ein Grundgefühl ziemlicher Zufriedenheit mit dem Erreichten zu großer Dankbarkeit gegenüber jenen, die meine Tätigkeit in Forschung und Lehre, in politischer Bildung und politischen Debatten nicht nur verstehen, sondern auch öffentlich würdigen wollten.
Doch keineswegs sollte man diese Festschrift für einen „Abgesang“ nehmen. Sie wird sich bald schon als reine Zwischenbilanz erweisen. Denn meine Arbeit setze ich natürlich fort, nämlich als Seniorprofessor mit einer Forschungsprofessur an der TU Dresden. Bald schon wird es da nicht nur weitere Erträge aus bereits Geleistetem geben, sondern ebenfalls ganz Neues. Auch an öffentlicher Präsenz wird es künftig nicht mangeln – den einen zur Freude, anderen zum Verdruss. Und vielleicht merkt so mancher nach einigem Herumlesen in jener Festschrift doch noch, dass es gar keinen Grund zur Verdrossenheit über mich gibt – zumindest nicht für jene, die klärende Debatten, Liberalität und die pluralistische Praxis einer freiheitlichen demokratischen Grundordnung schätzen.
Bildquelle: eigene Aufnahme