Zeichen setzen gegen Judenhass!

Zeichen setzen gegen Judenhass!

ursprünglich erschienen als „Ein Zeichen gegen Judenhass“ am 27. April 2018 in der „Sächsischen Zeitung“, S. 15

 

Es reicht. Wer immer den Anfängen des Bösen wehren will: Die Zeit zum Handeln ist da.

Was ist geschehen? Lange schon haben wir den in der deutschen Kultur verwurzelten Antisemitismus bekämpft. Lange schon haben wir den im Christentum wirkenden Antijudaismus um seine Wucht gebracht. Lange schon sind wir dem rassistisch vernagelten Judenhass entgegengetreten. Lange schon sehen Klarsichtige, dass im Gewand des gegen Israel oder dessen Politik gerichteten Antizionismus nicht nur die Freiheit zum eigenständigen politischen Urteil genutzt wird, sondern dass dort auch überkommener Antisemitismus, Antijudaismus und (zumindest kulturalistischer) Rassismus weiterwirkt – wie einst die eingerastete Kritik an „jüdischer Plutokratie“ und „jüdischem Bolschewismus“ im Antisemitismus der Nazis. Und unübersehbar nimmt mit vielen antizionistisch, antijüdisch oder anti-israelisch erzogenen Migranten aus zumal arabisch-islamischen Gesellschaften in unserem Land einen neuen Aufschwung, was hier nie wieder eine Heimstatt finden darf.

Wegschauen, Hinnehmen, gar Entschuldigen gehen gar nicht mehr, seit in Deutschland wieder Leute mit Kippa verprügelt werden. Seit jüdische Eltern ihren Kindern den Davidsstern in der Öffentlichkeit verbieten. Seit eine Demonstration gegen Antisemitismus wegen antijüdischer oder anti-israelischer Gewalt abzubrechen war. Seit der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland dazu aufrufen musste, man solle hier sein Judentum nicht mehr erkennen lassen – weil das zu gefährlich sei.

Also ist es Zeit für Solidarität. Eine Schande war es, dass bislang nicht aus unserer freiheitlichen Bürgergesellschaft heraus zu unübersehbaren Demonstrationen gegen Antijudaismus und Antisemitismus aufgerufen wurde. Zwar geriete es zur Maskerade, wenn nun Nicht-Juden zeichensetzend mit der Kippa aufträten. Doch vielleicht finden sich Geldgeber für die Anfertigung und Verteilung von Hunderttausenden von Ansteckern in Form jenes siebenarmigen Leuchters, den jeder als Zeichen des Judentums erkennt. Das hefteten wir uns alle an Jacke, Bluse oder T-Shirt – und träten jedem mit Zivilcourage entgegen, der uns deswegen dumm oder drohend kommt. Mit Wegschauen und Zurückweichen hat einst begonnen, was nach Auschwitz führte. Machen wir es besser – und zwar jetzt!

 

Bildquelle: https://www.google.de/search?hl=de&gl=de&biw=994&bih=440&tbs=isz:l&tbm=isch&ei=ZNfiWrKyHeiCmgWF-KOQDA&q=anti-antisemitismus&oq=anti-antisemitismus&gs_l=psy-ab.12…0.0.0.11505.0.0.0.0.0.0.0.0..0.0….0…1c..64.psy-ab..0.0.0….0.2hkrQyJ9dJU#imgrc=4u0xB8Jk-KnoJM:

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